Sommerkonzert der Pueri Cantores Altahensis
Glockenheller Gesang zerriss die Wehmut eines Abschieds, der mit dem Sommerkonzert der Pueri Cantores einherging. Nachdem der Knabenchor einige Tage am Schliersee verbracht hatte, um noch einmal mit Pater Romanos auf Tournee zu gehen, ging es daran, den „Vater“ des Chores gebührend zu verabschieden.
Beim Abschiedkonzert gab der Knabenchor noch einmal alles, um Pater Romanos gebührend zu verabschieden. − Fotos: Killinger
Pater Romanos Werner verlässt Niederalteich, um in seinem neuen Schaffenskreis im Pfarrdienst in Waldsassen neuen Ufern entgegenzugehen. Das Konzert nahm er zum Anlass, um die Leitung des Knabenchores an seine Nachfolger zu übergeben. Hervorragende junge Musiker, davon zwei ehemalige Sänger des Chores, bilden zusammen mit den beiden Musiklehrern Christoph Hackl und Bernhard Falk ein eingespieltes Team. Sebastian Ferenz und Nils Wanderer, zugleich auch neuer Dirigent, werden mit dem Chor künftig die Programme für hohe Festtage erarbeiten. Das Chor-Management übernimmt Mathias Großschädl.
Nichtsdestotrotz fiel der Abschied schwer, der mit einem fein abgestimmten Potpourri an geistlichen wie auch weltlichen Stücken in einem fulminanten Schluss mündete, der wohl bewusst eine gewisse Melancholie in sich trug. Das Publikum wurde vom Knabenchor durch sämtliche Epochen getragen, Pater Romanos ließ die Stimmgabel im 15. Jahrhundert erklingen, hielt mit John Rutters „Cantante Domino“ einen kurzen Augenblick in der Gegenwart inne, um mit Felix Mendelssohn-Bartholdy den stimmgewaltigen musikalischen Reigen zu schließen. Mucksmäuschenstill war es in der Basilika, kein Räuspern war zu vernehmen, denn schon am Eingangsportal konnten die Besucher erahnen, dass dieses Konzert ein besonderes sein wird. Dem Anlass entsprechend wurde ein Tonmitschnitt veranlasst, dem eine CD entspringen soll.
Silvia Wallner, Vorsitzende des Fördervereins Pueri Cantores Altahensis, bedankte sich für die Umsicht beim Publikum und ging mit den Gästen auf Zeitreise. Die begann vor 15 Jahren, als Pater Romanos Werner Abt Marianus Bieber vorschlug, einen Knabenchor zu gründen. Wie der Abt in seiner kurzen Ansprache selbst zugab, hielt er diese Idee für eine Eintagsfliege. Dass er eines Besseren belehrt wurde, sei wohl dem großen Engagement, einer gehörigen Portion Idealismus, enormem Herzblut und sehr, sehr viel Zeit zu schulden. All diese Eigenschaften des Gründers formten die wunderbare Qualität des Chores, die es nun für seine Nachfolger zu erhalten gilt. In einer symbolischen Geste überreichte Pater Romanos an Nils Wanderer seine Stimmgabel, die er zwar, wie er selber sagt, nicht verschenken kann, aber verleihen darf. In diesem berührenden Moment stimmte der Knabenchor „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ an, das anfänglich von Pater Romanos noch selbst dirigiert wurde, der aber nach der ersten Strophe das Dirigentenpult räumte und Platz machte für Nils Wanderer. Zu Tränen gerührt zog der Benediktinermönch aus der Kirche aus, für den nun eine große Ära zu Ende geht. Gleichermaßen berührt zeigte sich der Knabenchor, der mit Tränen in den Augen die letzten Gesangsstücke beenden musste und wehmütig dem scheidenden Chorleiter hinterher blickte. Da hatte es selbst die Zuhörerschaft nicht leicht, Fassung zu bewahren.
Beim anschließenden Stehempfang mussten die wehmütigen Gemüter allerdings gleich wieder weichen. Auf Du und Du mit seinen Schülern, aber auch den Eltern und Lehrern ging Pater Romanos in Zwiegespräche und nahm sich Zeit für die vielen zu schüttelnden Hände. Als krönenden Abschluss servierte ihm der Knabenchor nicht nur ein beschwingtes Trinklied, bei dem auch kräftig angestoßen wurde, sondern überreichte zur Erinnerung noch ein Fotobuch, das die vielen gemeinsamen Stunden bei Konzerten und Tourneen widerspiegelt.
Als kleine Erinnerung gab es zum Abschied ein Fotobuch mit all den vielen Momentaufnahmen zu Reisen und Konzerten.
Textquelle: Deggendorfer Zeitung